UBR Galerie Ulrike Reinert, Salzburg

Konrad Winter

Konrad Winter, Malerei: Getarnte Landschaft. Schanigarten, 2011

Die ungeheure Stadt

13.10–17.12.2011

Ansichten der Stadt Salzburg gibt es ungezält. Das städtische Panorama erscheint vielfach abgebildet und reproduziert in den unterschiedlichsten Medien. Die mediale Bilderflut wiederum speist einen kollektiven Speicher mit Abbildungen besonderer Art: es ist ein (aus-)gerichteter, scheinbar kanonisch festgelegter und im Grunde nahezu ausnahmslos touristischer Blick auf die Festung, das Festspielhaus, die Getreidegasse, Schloss Mirabell samt -Garten und vieles andere mehr.

Der in Salzburg geborene Maler Konrad Winter hat seinen eigenen Blick. In der Manier seiner getarnten Landschaften – einer Malerei im Camouflagestil wält er Typisches und Atypisches aus, wiederholt das einerseits schon oft Gesehene und mischt dazu Bilder, die so niemals im Touristen-Guide zu sehen sein werden. Es fächert sich ein kleiner Katalog von Ansichten auf, in dem der Stadt mehr zugetraut wird, als nur Mozart- und Festspielseeligkeit.

 

Julia Maurer

Julia Maurer: »La danse«, 2001. Mischtechnik, 18 x 24 cm

Malerei – Zeichnung – Objekt

21.7. – 3.9. 2011

 

Feature stories – Teilnehmende Beobachtungen

Marcos Vidal: Hot Dog. 2009, mixed media
Marcos Vidal: Hot Dog. 2009, mixed media, 11x18x13cm

Thom Barth (D), Dietmar Franz (A), Marcos Vidal (ES)

7.4.–28.5.2011

Eröffnung: Dieter Ronte

Der Begriff »feature stories« wird in der Welt des Films verwendet im Zusammenhang mit einem längeren, informativen Beitrag, der einführen soll in einen bestimmten thematischen Bereich. Die Dreifachausstellung aktueller Arbeiten von Thom Barth, Dietmar Franz und Marcos Vidal soll in ähnlicher Weise einen tiefergehenden Einblick in das Werk dieser Künstler geben. 

über die "teilnehmende Beobachtung" versucht jeder der drei auf seine Weise der Realität auf die Spur zu kommen: Thom Barth isoliert Themen selektiv aus dem Kontext und findet in einer Form des "Remix" ;über das Material zu neuen Bedeutungszusammenhängen. In seinen Buchbohrungen packt er Text im Wortsinn an. Das Buch als Werkstoff wird zur Skulptur mit Hintersinn. Marcos Vidal ist ein »Sammler«, seine Arbeiten setzen sich zusammen aus den unterschiedlichsten (Fund-)Materialien, rekrutiert aus der realen, wie auch der virtuellen Welt in Form von Werbeanzeigen, Plastikspielzeug, diversen Magazinen und dem Internet.Die zusammencollagierten Objekte und guckkastenähnlichen Kisten werden dabei zu Archivboxen, sie zeigen fast bühnenhafte Inszenierungen, die stets unsere alltägliche Welt in ihrer Absurdität und Widersprüchlichkeit reflektieren.Die Zeichnungen von Dietmar Franz stehen in engen Zusammenhang mit seinem persönlichen Lebensraum. Ein Flaneur in den Straßen Wiens gibt er oftmals fast tagebuchartig seine Eindrücke aus dem öffentlichen aber auch aus seinem privaten Leben in dieser Stadt kaleidoskopisch wieder.